Longevity – die moderne Wissenschaft vom langen und gesunden Leben

Longevity – die moderne Wissenschaft vom langen und gesunden Leben

Die wissenschaftliche Forschung zur Langlebigkeit (Longevity) hat heute einen  beispiellosen Fortschritt erreicht. Es geht dabei nicht nur darum, die Lebensdauer zu verlängern, sondern auch darum, diese Zeit in guter Gesundheit und mit Selbstbestimmung zu verbringen. Der grundlegende Perspektivwechsel besteht darin, dass das Ziel nicht mehr die Behandlung aufgetretener Krankheiten ist, sondern deren Verhinderung bereits vor ihrer Manifestation.

Es wurde lange Zeit angenommen, dass alle unsere Organe im gleichen Tempo altern. Jüngste Studien belegen, dass dies nicht zutrifft: Jedes Organ verfügt über eine eigene biologische Uhr. Demnach setzen sich Organe aus einer Mischung von alten und jungen Zellen zusammen. Unsere DNA spielt beispielsweise eine Rolle, wenn es darum geht, dass die Organsysteme unterschiedlichen Alterungsprozessen ausgesetzt sind. Welche Teile dieses Bauplans also aktiv sind und welche nicht, hängt von unserem Lebensstil ab. Das heißt, dass unsere Ernährung, körperliche Aktivität und Stressbewältigung direkte Auswirkungen auf unsere epigenetischen Muster haben und chronische Entzündungen oder Stoffwechselstörungen beeinflussen können. Diese genregulatorischen Mechanismen sind entscheidend für die Entwicklung, das Altern und die Entstehung von Krankheiten.

Studien zeigen, dass eine reduzierte Kalorienaufnahme ohne Nährstoffmangel die Lebensspanne verlängern und altersbedingte Erkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern kann. Sie ist unter wissenschaftlichem Begriff als Kalorienrestriktion (CR) bekannt und bewirkt, dass der Körper seine Energiequellen effizienter nutzt und die Zellreparaturprozesse beschleunigt. Zellteile, die nicht mehr funktionsfähig oder beschädigt sind, werden abgebaut und wiederverwertet. Das schützt vor Alterung und Krankheiten.

Während Ausdauersport über viele Jahre im Mittelpunkt stand, verdeutlichen nun immer mehr Studien die Bedeutung des Krafttrainings. Trainierte Muskeln machen unseren Körper stärker, erhöhen die Fettverbrennung, haben positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und können uns bis ins hohe Alter fit halten. Zudem stellen Muskeln Myokine her, die als Botenstoffe fungieren und unter anderem Entzündungen hemmen sowie die Zellregeneration und das Immunsystem unterstützen.

Für das Erreichen eines hohen Alters sollten Ausdauer und Muskelkraft regelmäßig trainiert werden. Das betrifft insbesondere die großen Muskelgruppen des Rumpfes, wie Rücken und Brust. Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Funktion der Mitochondrien, die als Energiekraftwerke der Zelle dienen, steigert die kognitiven Fähigkeiten und verlangsamt neurodegenerative Prozesse. Um physiologische Abläufe wie Zellregeneration, Hormonregulation und kognitive Funktionen zu fördern, sind eine angemessene Schlafdauer und eine gute Schlafqualität unerlässlich.

Wegen des höheren Verbrauchs an Mikronährstoffen, der durch unseren stressgeprägten Alltag und die abnehmende Qualität der Nahrungsmittel entsteht, ist es praktisch nicht mehr möglich, dass der Bedarf an Mikronährstoffen allein durch die Ernährung gedeckt wird. Vitamin D im Winter kann beispielsweise nicht über die Ernährung ausgeglichen werden. Oder wenn man nicht dreimal pro Woche fetten Seefisch konsumiert, ist es sinnvoll, Omega-3-Fettsäuren durch Nahrungsergänzungsmittel aufzunehmen. Sie schützen die Gefäße, regulieren den Blutdruck und modulieren das Immunsystem.

Auch die Zufuhr von Vitamin B12, Calcium, Magnesium, Zink, Selen und Eisen ist für ein gesundes Altern besonders wichtig, da der Bedarf mit dem Alter steigt und die Aufnahme oft schlechter wird. Ballaststoffe sowie Antioxidantien wie die Vitamine C und E tragen ebenfalls zur Vorbeugung von Zellschäden bei. Die Grundlage ist eine ausgewogene Kost, die reich an Obst, Gemüse, Fisch und Vollkornprodukten ist. Mit einer maßgeschneiderten Vitalstoffanalyse lässt sich ein möglicher Mangel zielgenau feststellen und beheben.

In der heutigen Zeit bietet Longevity eine einmalige Gelegenheit, die eigene Lebensdauer und -qualität aktiv zu fördern und durch tägliche Entscheidungen direkten Einfluss darauf zu nehmen. Ob es nun um eine auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Ernährung, Bewegung, Stressmanagement oder das Aufbauen enger sozialer Beziehungen sowie das Bestreben nach einer hohen Lebenszufriedenheit geht – all diese Aspekte können grundlegend positiv auf unsere Gesundheit wirken. Ein solcher Ansatz würde nicht nur dazu beitragen, unser Leben zu verlängern, sondern auch sicherstellen, dass unsere Jahre von Vitalität, Freude und Gesundheit geprägt sind.

Stärken Sie Ihre Lebenszufriedenheit und bleiben Sie gesund.

Gabriele Assfalg
info@gabriele-assfalg.de