04 Okt Vitamin D ist mehr als ein Knochenvitamin
Vitamin D, ein lebenswichtiges und fettlösliches Vitamin, kann vom Körper gebildet werden, wenn die Haut der UV-B-Strahlung des Sonnenlichts ausgesetzt ist. Es kommt in der Nahrung nur selten vor; Fette Fische wie Hering, Makrele und Lachs, Lebertran (Fischöl) sowie Eigelb sind gute Quellen. Pflanzliche Nahrungsmittel enthalten selten Vitamin D, und wenn, dann nur in geringen Mengen. Avocados, Pilze (wie Pfifferlinge und Champignons) sowie Kakao gehören zu den wenigen veganen Quellen. Es wird aus tierischen Produkten als Cholecalciferol (Vitamin D3) und aus pflanzlichen Quellen als Ergocalciferol (Vitamin D2) bezeichnet.
Diese Nahrungsmittel sind jedoch nicht ausreichend, um den täglichen Vitamin-D-Bedarf einer Person zu decken. Für eine ausreichende Bildung von Vitamin D benötigen wir also Sonnenlicht, insbesondere die UV-B-Strahlung. Unsere tatsächliche Fähigkeit, das Sonnenvitamin zu bilden, wird jedoch von vielen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören der Hauttyp, das Alter, die Tages- und Jahreszeit, die Kleidung und Sonnenschutzmittel. Das heißt, je dunkler die Hautfarbe einer Person ist, desto mehr Sonnenlicht ist nötig, um Vitamin D zu produzieren; Helle Hauttypen hingegen stellen schneller Vitamin D her, sind aber auch anfälliger für Sonnenbrände.
Die beste Möglichkeit zur optimalen Bildung von Vitamin D ist die Mittagssonne für etwa 15 bis 30 Minuten, das heißt von März bis September zwischen ca. 11 und 15 Uhr, mit täglicher Sonneneinstrahlung auf unbedeckte Arme und Beine ohne Verwendung von Sonnenschutzmittel. Eine praktische Merkhilfe im Alltag lautet: Ist der Schatten länger als die eigene Person, so ist eine ausreichende Vitamin-D-Bildung nicht sichergestellt. Insbesondere in der dunklen Jahreszeit kann oft ein Vitamin-D-Mangel auftreten, weshalb es sinnvoll ist, den Vitamin-D-Spiegel zu überprüfen. Ein Bluttest sorgt für Klarheit. Hierbei wird der Wert des 25-Hydroxy-Vitamin-D3 im Blut bestimmt, wobei die Angabe je nach Labor entweder nmol/l oder ng/ml erfolgt. Die optimale Versorgung liegt im Bereich von 100 bis 150 nmol/L bzw. 40 – 60 ng/ml.
Ein unzureichender Vitamin-D-Spiegel kann unterschiedliche gesundheitliche Probleme verursachen. Vitamin D hat Einfluss auf zahlreiche Stoffwechselprozesse und Abläufe im Körper und wird als ein Hormon mit vielen Facetten angesehen. Es ist entscheidend für gesunde Knochen und Muskeln, da es eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Calcium und Phosphat spielt. Es stärkt zudem die Muskulatur und fördert die Entwicklung von Abwehrzellen. Darüber hinaus spielt Vitamin D eine Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Schmerzempfinden und Schlaf-Wach-Rhythmus. Ein über längere Zeit niedriger Vitamin-D-Spiegel wird mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter Osteoporose, Autoimmunerkrankungen, Depressionen, verschiedene Krebsarten sowie die typischen Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
Es gibt viele Krankheiten, die von Vitamin D beeinflusst werden. Daher ist es wichtig, bereits einen beginnenden Mangel zu erkennen, um dessen Folgen zu vermeiden. Da es sich bei Vitamin D um ein fettlösliches Vitamin handelt, ist es ratsam, dieses immer mit einer fettreichen Speise zu konsumieren. Durch die Nährstoffe Magnesium und Vitamin K2 wird die Verwendung von Vitamin D optimal gefördert. Im Vergleich zu Menschen mit Normalgewicht ist die notwendige Zufuhr an Vitamin D für Übergewichtige doppelt so hoch, da bei einem hohen Körperfettanteil eine verstärkte Einlagerung von Vitamin D erfolgt und es dem Körper weniger zur Verfügung steht. Bei Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen, wie etwa bei einer Cortisontherapie, oder bei Erkrankungen der Leber oder Niere, ist es normalerweise notwendig, hohe Dosis von Vitamin D einzuplanen.
Vitamin D ist ein wertvoller Nährstoff, der viele Krankheiten positiv beeinflussen kann. Um unsere Zellgesundheit auf Dauer zu fördern und zu bewahren, ist neben einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger Bewegung, ausreichend Schlaf und Sonnenlicht die gezielte Supplementierung von Vitamin D vor allem in den Wintermonaten eine sichere und sinnvolle Maßnahme.
Achten Sie auf Ihren Vitamin-D-Spiegel und bleiben Sie gesund.