31 Mai Die Rolle der Genetik bei Krankheiten
Die Entstehung von Krankheiten wird häufig mit dem Erbgut in Verbindung gebracht. Daher fragen sich Patienten immer wieder, ob ihre Krankheit möglicherweise auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen ist. Es gibt Krebsarten, bei denen sich tatsächlich familiäre Häufungen beobachten lassen, und im Erbgut können bestimmte Gene identifiziert werden. Genetische Muster können auch bei vielen anderen Erkrankungen, wie Rheuma und Nervenstörungen, festgestellt werden.
Gibt es eine genetische Bestimmung? Die Mehrheit der Menschen glaubt, dass sie einer Erbanlage zwangsläufig ausgeliefert ist. In der Folge lassen einige Frauen, bei denen Mutter und Schwester an Brustkrebs litten, aus Vorsorgegründen beide gesunden Brüste entfernen, um ein genetisch bedingtes Risiko für Brustkrebs auszuschließen.
Die Bedeutung der Gene für die Entstehung von Krankheiten wird schnell relativiert, wenn man die Rolle der Gene bei Krankheiten differenzierter betrachtet und anerkennt, dass nicht alle Menschen mit einem bestimmten genetischen Code die entsprechenden Krankheiten entwickeln.
Es stimmt, dass Gene in den Zellen aktiviert oder deaktiviert werden können. Vor allem ist bekannt, dass jeder Mensch Krebs-Gene in sich trägt, die eine wichtige Funktion bei der Wundheilung und in notwendigen Entzündungsprozessen haben. In diesen Fällen hängt die Gesundheit davon ab, dass Krebs-Gene je nach Bedarf entsprechend ein- und ausgeschaltet werden können. Daher ist es für die Gesundheit eines Organismus von Bedeutung, ob Gene schlafen oder aktiviert sind.
Schlafende Gene können durch zahlreiche Umweltfaktoren aktiviert werden. Der prominenteste dieser Einflussfaktoren ist radioaktive Strahlung. Problem-Gene können auch durch Ernährung, Luftverschmutzung, Drogen, Medikamente, Giftstoffe, elektromagnetische Belastungen sowie sozialen oder seelischen Stress aktiviert werden. Auf der anderen Seite haben Menschen die Möglichkeit, problematische Gene bis zu einem gewissen Grad zu deaktivieren oder inaktiv zu halten.
Studien an einem Stockholmer Institut haben gezeigt, dass das Erbgut in den Muskelzellen schon nach 20 Minuten Sport eine positive Veränderung durchläuft. Der Sport führte zu einer signifikanten Verringerung jener Stoffwechselmoleküle, die eine wesentliche Rolle bei der Aktivierung von Genen spielen.
Auch die Wissenschaft war bisher zu oft der Meinung, dass die erblich vorgeformten Abläufe im Körper starr programmiert seien. Heutzutage sollten Gene tatsächlich als ein dynamisches Wechselwirkungsspiel vieler verschiedener Einflüsse betrachtet werden.
Glücklicherweise kann unsere genetische Veranlagung durch eine gesunde Lebensweise, wie Sport, ausgewogene Ernährung, Reduzierung elektromagnetischer Einflüsse und allgemeine Stressreduktion, positiv beeinflusst werden.
Achten Sie auf Ihre Lebensweise und bleiben Sie gesund.